Ach Welt, rette dich doch selbst!
Es wurde schon so viel Kluges geschrieben und gedacht und vorgeschlagen. In der Realtiät geht es unklug weiter, immerzu, es war nie anders. Ich nenne es Niedrigkomplexität. Auch Entropie ist ein Stichwort.
Müssen wir die Blödheit wirklich derart zum Exzess treiben, bis uns die Sinne vergehen und wir als Zombies eine neue Arche bauen!?
Erst nach dem ´Scheitern des Denkens, nach dem Absturz des Beobachters´ sei eine Vernuft möglich, die vernimmt, so Dietmar Kamper (in: Maresch, Rudolf (Hg.): "Zukunft oder Ende. Standpunkte, Analysen, Entwürfe", 1993, 66). Komplexitätsreduktion sei ein Fehler, so Kamper, "denn ein Denken, das einfacher macht, macht alles noch schwieriger. Ich versuche, das umzudrehen, und sage: Je komplexer das Denken, desto einsichtiger, je schwieriger das Denken, desto genauer" (ebd, 74). Komplexes Denken freilich ist gebunden an einen komplexen Blick. Erst der intensive Blick durchbricht die entropische Simplifizierung und die Tatsache, daß die Komplexität der Tendenz unterliegt, sich in Vereinfachung und Entitäten aufzulösen. Wider den trägen Blick löst die Komplexität die Fähigkeit der Erfahrung ein und hebt die Sinneskompetenz in einen emergenten Zustand.
Orientiert sich der Beobachter selbstbeobachtend an seiner eigenen Komplexität, erzeugt er ´neuartige, nicht mitvorgesehene Reaktionsmöglichkeiten´, er produziert ´mehr als nur sich selbst´ und wird ´hyperkomplex´ (vgl. Niklas Luhmann, Soziale Systeme, 1988, 637). Er öffnet sich dem Paradox und vermag seitens der Wahrnehmung Unwahrscheinlichkeiten zu aktivieren: "Erst der Überstieg in labyrinthische, d.h. hyperkomplexe Strukturen würde die Offenheit bringen, die längst fällig ist" (Kamper, Zur Soziologie der Imagination, 1986, 16). - Mehr bei Das Digital - Wahrnehmung ultra
Zur Veranschaulichung von Wissen und Macht in der historisch gewordenen Dimension ein Klassiker:
Der phantastische Planet
Draags versus Oms und der Kampf um das Wissen: Der phantastische Planet (La Planète sauvage) von 1973 basiert auf dem Buch „Oms en Série“ von Pierre Pairault (1957), entstand in der Tschechoslowakei, ist mit gut 70 Minuten einer der herrausragendsten Lang-Animationsfilme der Geschichte, erhielt in Cannes 1973 den Spezialpreis der Jury und mutet aktueller an denn je!
Hier noch eine freche Apokalypse, die Hoffnung gibt:
Metachaos
Der Film bricht im Sinne von Dietmar Kamper ein gesellschaftliches Irgendwas radikal ins Absurde.