Gehen wir mal von irgendeiner Meinung aus, die in Umlauf kommt und stellen uns eine liegende Acht vor: Wenn jemand die Meinung toll findet, geht diese ganz links an der Acht nach oben, wenn sie jemand schrecklich findet, geht sie nach unten.
Beide haben die Meinung verinnerlicht. Und nun könnte es der Fall sein, dass beide (Meinung getragen durch Person), zusammenfinden, um sich über die Meinung auszutauschen. Sie treffen sich im Zentrum der Acht, hören einander zu und gehen jeder für sich erneut in Klausur. Im Idealfall einigt man sich danach beim finalen Handschlag eines erneuten Treffs, die Acht ist dann geschlossen und es bedarf keiner weiteren Kommunikation.
Schon beim ersten Aufeinandertreffen im Zentrum der Acht kann es Probleme geben, wenn der eine den anderen beispielsweise umbringt. Dann geht die eine Meinung einsam auf die weitere Reise. Oder der Konflikt verstärkt sich derart, dass es zu einem finalen Abgleich nicht mehr kommen kann, weil einer der beiden in der "Umlaufbahn verloren" geht. Dann ist die Acht ebenfalls nicht zu schließen.
Die Acht kann sowohl auf Personen als auch auf Institutionen angewendet werden, und auch für viele Akteuere zeitgleich. Dadurch wird die Acht dreidimensional. Die Tatsache, dass das Aufeinandertreffen von Akteuren zudem zeitlich versetzt erfolgen kann, bringt die Acht gewissermaßen zum Vibrieren.
Wenn Meinungen das Ziel oder die Möglichkeit haben sollen, durch Austausch zu Übereinkünften zu führen (zum Beispiel zu Gesetzen), dann bedarf es (rechts) einer geschlossenen Acht. Diskussionen sind natürlich in der Zeit beliebig verlängerbar: wodurch wir bei der Helixstruktur einer in sich verlängerten Achtverschraubung landen, in der sich Akteure immer wieder treffen. Wenn die Helix am Ende aber keine abschließende Rundung durch eine Vielzahl seiner Akteure erzielen kann, weil die nach oben oder unten schießenden Meinungsträger nicht wieder zurück in die Helix finden, dann ist gesellschaftliche Kommunikation gescheitert.