Lüge, Turbokapitalismus und die Leute im Land

Welch wunderbare Textanlyse in Die Zeit: Thomas Fischer zerlegt in "Die Lügenpresse" einen Kommentar in der FAZ, in dem lapidar über eine Attacke auf ein Asylbewerberheim berichtet wird. So trefflich und lustig die Analyse ist: Andauernd erkenne auch ich beim Genuss von Zeitungen, Internet und Radio Worte, die in ihrem Zusammenhang fahrlässig gesetzt sind und das Gegenteil dessen bewirken, was sie vorgeben. Die "schnellen Medien" plappern.

 

Dass Fischer aber darüberhinaus massiv den Turbokapitalismus angeht, tut dann mal wirklich gut, denn in Zeiten, wo TTIP fast real ist, ohne gesellschaftlichen Aufruhr zu bewirken - ich sehe nicht, dass es eine Debatte über den Turbokapitalismus gibt: "Nicht Gleichheit und Solidarität ist das Ziel des Menschseins, sondern Ungleichheit und Sieg. Demokratie ist keine Form der Verwirklichung von Gerechtigkeit, sondern von Marktmacht". Man lese die Passage über Kindererziehung.

 

In Folge dieser Entwicklung durch Wirtschaft ultra (seit Schöders Hartz V) hat die Armut in Deutschland eklatant zugenommen. Keiner kümmert sich um die sogenannte Unterschicht (ausgestorbener Begriff bei der SPD). Doch nun müpft die von der SPD "Pack" genannte Unterschicht auf, meckert: "Pegida und AfD sind also am Ende nichts anderes als unsere eigenen, deutschen Ausländer".

 

Das sei mal eben festgehalten.

 

 

Update 06. Feb.

Das Pauschalgeplärre gegen "das System", so Kurt Kister, ist nichts im Vergleich zu Debatten der Vergangenheit (RAF, Nachrüstung) und somit aushaltbar und "normal". - Und gleich darüber in der SZ heute "Schlechter Film" von Carolin Emcke" ganz wunderbar der Vergleich des Pegida-Weltbildes mit "Scripted Reality", wie es in (schlechten) Doku Soaps inszeniert wird.

 

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